Wurfzeit
Vor dem werfen beziehen Igeldamen ein neues Revier, damit sie nach Aufzucht an Ihren Sommerplatz zurück können. Oft bei einem Kindergarten, einer Schule, Gärten mit Hunden oder ein anderer Platz, der nach Mensch oder Tieren riecht (Geissen, Pferde, Hunde, Kleinkinder (Uringeruch)). Der Fuchs und Igelmännchen(!) sollten das Nest nicht finden. So können die Jungigel unbemerkt aufgezogen werden.
Der Fuchs frisst die Jungen, das Igelmännchen tötet sie. Oft haben die Babys zernagte Beine und Wunden im Gesicht/Rücken. Die toten Igel liegen unmittelbar vor dem Nest. Falls sie so etwas antreffen, unbedingt liegenlassen. Die Mutter wird später vorbeikommen, die Babys anstupfen und sich verabschieden. Evtl legt sie sich darauf. Darum: säugende Igelmütter nicht in der Nähe vom Nest füttern! Das Nest wird so gefunden...
Es kann es sein, dass das Weibchen am Tag unterwegs ist, sich von Hunden beschnuppern lässt, herumliegt und keine Kugel macht. So sieht sie, was am Tag um das Nest läuft. Der Igel muss die Gefahr einschätzen können. Später steht sie auf und verschwindet wieder. Ist ein Platz gefunden, macht sie ein Nest aus Moos und Gras. Damit es den Feinden in der Nacht nicht auffällt, macht sie das am Tag. Dann verschwindet sie und gebärt in den frühen Morgenstunden 3 bis 6 nackte Babys. Nach 2 Stunden sind die ersten weissen Stacheln herausgekommen. Aus dem Nest kommt sie nur für das Allernötigste. Während ihren Ausflügen wärmt das faulende Grünzeug im Nest die Babys. Um die Kleinen zu schützen, ist sie oft in der Dämmerung, wenn andere Feinde ihre Runden machen, im Nest, dafür vorher und nachher unterwegs. Nach etwa 3 Wochen tapsen die kleinen mit der Mutter erstmals um das Nest herum zum lernen. Die Augen sind offen und die Zähnchen benutzbar. Später machen sie selber Ausflüge. Manchmal ist das Igelnest in einer Böschung und ein Baby ist herausgepurzelt. Das Baby kann wieder in das Nest gelegt werden.
Die Aufzucht verlangt alles ab von den Müttern. Irgendwann braucht es eine Pause. Die Sonne scheint und wärmt das Nest. Der Igel schläft im Schatten von der Hecke oder im Garten. Auf der Seite, wenn es nicht zu warm ist, auf dem Bauch um zu kühlen.
Wenn ein Baby nicht fit ist, muss die Mutter es loswerden. Wenn es im Nest stirbt, sind alle in Gefahr (Bakterien, Microorganismen, Geruch zieht Marder und Füchse an,...). Wenn es noch sehr klein ist, trägt sie es im Mund weg. Wenn sie schon grösser sind, macht die Igelin einen Ausflug mit den Kleinen und wird dabei immer schneller. Die Schwachen fallen zurück und werden zurückgelassen.
Fast immer stimmt etwas nicht
- wenn Igel unter 300g alleine (am Tag) unterwegs sind
- herumliegen
- auf Menschen zukommen
- Durchfall haben
Diese Jungigel sind krank und brauchen professionelle Hilfe, sonst sind sie bald tot. Die kleinen wurden aus dem Nest geworfen, die Mutter hat sie beim Ausflug zurückgelassen oder die gesunden an einen anderen Ort gebracht. Bitte umgehend wärmen (auch im Sommer!) und eine Igelstation anrufen! Je mehr Zeit verstreicht, desto schwieriger wird es. Es ist verboten, ohne Bewilligung vom Kanton Igel selber aufzuziehen. Und da sie krank sind, ist das Drama vorprogrammiert. Bei uns bekommen sie «ihren» Igel zurück zum Auswildern. sofern er es schafft.
Ein Igel Baby kann problemlos ohne Handschuhe angefasst werden.